Sport bei Arthrose

Gerade Arthrose-Patienten müssen sich bewegen. Knorpelgewebe ist selbst nicht durchblutet, bezieht seine Nährstoffe ausschließlich aus der Gelenkflüssigkeit, und das auch nur, wenn es gefordert wird, sprich: Wenn man sich bewegt. Zudem sorgt der Muskelaufbau durch ein regelmäßiges Training für eine Entlastung des passiven Bewegungsapparates, somit unserer Knochen und Gelenke. Allerdings sollte dieses Training gezielt und maßvoll ablaufen.
Gruppe älterer Menschen geht am Strand spazieren

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass durch regelmäßige Bewegung Schmerzhäufigkeit und -intensität zurückgehen.* Zum einen durch die Knorpelstimulanz und die dadurch erhöhte Geschmeidigkeit, zum anderen auch durch die Verhinderung von Übergewicht, was zudem die Gelenke spürbar entlastet. Schon eine Gewichtsreduktion von fünf Prozent kann die Gelenkfunktion und die Schmerzen verbessern, denn jedes Kilogramm zu viel Körpergewicht belastet die Knochen um das Dreifache.

Um optimale Erfolge zu erzielen, empfiehlt es sich, mehrmals pro Woche mindestens eine halbe Stunde lang zu trainieren – nicht nur in beschwerdefreien Phasen. Wichtig dabei ist, eine Sportart zu wählen, die ohne rasante Richtungswechsel und Stopps auskommt, denn die abrupten Bewegungen sind eher kontraproduktiv.

Anstatt also Squash oder Tennis zu spielen, sollte man es lieber einmal mit Nordic Walking oder Aquagymnastik (siehe auch unter Tipps) versuchen. Für weitere Entlastung sorgen gut gedämpfte Schuhe und spezielle, gelenkstützende Bandagen, die zudem gegen Nässe und Kälte schützen und damit die Nährstoffversorgung verbessern.

* Roddy E et. al.: Evidence-based recommendations for the role of exercise in the management of osteoarthritis of the hip or knee – the MOVE consensus. Rheumatology 2005;44:67-73.

Arthrose: Bewegen ohne Schmerzen

Nur durch Bewegung kann der knochenschützende Knorpel davor bewahrt werden zu “verhungern” oder abgebaut zu werden. Deshalb ist das Bewegen des Gelenks so bedeutsam. Um Schmerzen zu vermeiden, sollte man das Gelenk jedoch möglichst ohne Belastung bewegen, das heißt sich rund und gleitend und ohne viel Kraftaufwendung betätigen. Man kann das Gelenk auch auf die Bewegung vorbereiten, zum Beispiel mit wohltuenden Wärmekompressen.

Bewegung meiden, wenn...
... das Gelenk stark gerötet oder geschwollen ist oder die Schmerzen zu stark sind. In diesen Fällen sollte das Gelenk ruhig gehalten werden, bis die Entzündung gelindert ist. Kalte Umschläge oder auch entsprechende Medikamente können die Entzündung lindern.

Plötzliche Gelenkschmerzen ohne erkennbare Ursache sollen in jedem Fall mit einem Arzt besprochen werden.

Bestätigt: Übergewicht fördert Gelenkschmerzen

Immer mehr Deutsche sind von Arthrose betroffen. Einer der Gründe für das vermehrte Auftreten arthrotischer Beschwerden liegt unter anderem auch in der wachsenden Zahl an übergewichtigen Menschen.

Dass Übergewicht als ungünstiger Faktor für die Entwicklung einer Arthrose zählt, ist naheliegend. Je mehr Gewicht auf dem Bewegungsapparat lastet, desto mehr wird er belastet, und somit auch abgenutzt. Deshalb wird schon seit längerer Zeit adipösen, also fettleibigen Patienten mit Arthrose grundsätzlich empfohlen, das Körpergewicht zu reduzieren. Allerdings ging die medizinische Forschung bis dahin immer davon aus, dass nur eine deutliche Gewichtsabnahme von mindestens 10 Prozent zu einer Verbesserung der Arthrose-Symptome führen könnte. Allerdings zeigte sich, dass dieses Abnahmeziel von den wenigsten Patienten tatsächlich auch erreicht werden konnte.

Neueste Ergebnisse eines dänischen Forschungsteams ergaben allerdings, dass bereits bei einer Gewichtsabnahme von nur 5 Prozent eine deutliche Verbesserung der Symptome zu verzeichnen war. Dabei konnte zwar nicht garantiert werden, dass die Bewegungsschmerzen signifikant nachließen, aber eine deutliche Steigerung der Beweglichkeit des betroffenen Gelenks konnte in jedem Falle erreicht werden.